Rückblick auf unsere zweites Sitzungswochenende

Nachdem wir euch letzte Woche schon von einige Highlights der RCC-Sitzungen 2023 unter dem Motto „Jahreszeiten“ berichtet hatten, wollen wir heute noch die Liste der auftretenden Gruppen und Personen ergänzen.

Da wären zum Beispiel die Konfettifetzer, die in dieser Saison erstmals auf der großen Bühne auftreten durften. Als kleine Gespenster gruselten sie dem Publikum mit ihrem tollen Showtanz „Halloween“ so ordentlich ein. Christian Schwarz und Andree Müller reimten und sangen sich dann als „Zwei Nachtwächter“ durch das Welt- und Ortsgeschehen: wenn es nach ihnen ginge, würde Putin, nachdem er den Krieg verloren hat, als Strafe mit Speißbütt und Kelle bewaffnet grad alles wieder aufbauen müssen und Peter Feldmann sollte mal zu den Klimaaktivisten schicken, der könne sich ja, weil er so gut babbt, grad auf die A5 kleben.

Mit Comedy der ganz anderen Art traten die „Drei lustischen Zwoo“ (Daniel Körner, Heiko Hofmann und Dominik Kral) auf: in einem „Best of…“ wurden noch einmal all die schrägen Gestalten auf der Bühne lebendig, die in den letzten 17 Jahren für viele Lacher gesorgt hatten: Harald Pinsky und der Mönch, Jesus „…es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz“, das dusselige Burgfräulein und der tanzende Nikolaus. Und warum gab es dieses „Best of“? Weil diese hochklassige Truppe mit ihrem Chaos-Humor heuer zum letzte Mal auf der RCC-Bühne stand. Eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird – wir wünschen den dreien alles Gute …doch wie man so hört, werden wir sie sicherlich in anderen Rollen im nächsten Jahr wiedersehen.

Und dann wurde es laut im Saal. Elektronische Klänge vom selbstgebauten Synthesizer und wuchtiges Schlagwerk begleiteten unsere Trommler, die „Schlawutzi-Schlegel“ durch den Saal zur Bühne. Mit einem Medley aus Hits der 90er sorgten sie für ordentlich Stimmung unter den Sitzungsgästen.

Wieviele Songs es über das liebe Geld gibt, ist fast nicht mehr zählbar. Vom „Ba-Ba-Banküberfall“ bis zu Abbas „Money-Money-Money“ wurde das Thema vom lieben Geld von unseren Harlekins durchdekliniert und tänzerisch wunderbar dargeboten. Da flogen dann auch mal ein paar Scheine ins Publikum, leider keine echten…

Während die Besucher sich zur Pause im Foyer mit einem Gläschen Sekt oder einem Kranz Kölsch erfrischten, war unser Technik-Team unter der Leitung von Daniel Schreiter voll im Einsatz: Verstärker, Gitarren-Sequenzer, Schlagzeug, Mikros und etliche Meter Kabel mussten auf die Bühne, denn traditionell eröffnen „Jacky and her Loverboys“ mit ihrer Livemusik den zweiten Teil. Verstärkt durch drei Bläser rockten sie sich durch die besten Deutschsprachigen Titel der letzten 40 Jahre. Da durfte der „König von Deutschland“ genauso wenig fehlen, wie Heinz-Rudolf Kunze („Dein ist mein ganzes Herz“), Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ und der Ohrwurm vom „Skandal im Sperrbezirk“.  An Hinsetzen war da nicht zu denken, der Saal war auf den Stühlen.

Zwei Büttenasse rockten dann die Bühne auf ganz andere Art: Zunächst wusste Marcel Jakobi allerhand Kurioses von seiner Zeit als Praktikant zu berichten: Auf der Baustelle nicht zu gebrauchen, weil unter zwei Säcken Zement zusammengebrochen, sollte er als Hilfspolizist den Verkehr regeln, was ebenso gründlich misslang, wie der Job beim Friseur. Erst als Altenpfleger schien er seine Profession gefunden: durfte er doch dort einen Kappenabend organisieren. In herrlichen Reimen verkündete Marcel auf seine gekonnt witzige Art genüsslich all diese Missgeschicke.

Und auch unser Sebastian Reeg hatte so seine liebe Müh´ und Not mit den kleinen Unwägbarkeiten, die das Alltagsleben so bereithält: als Vater in Elternzeit musste er so mache Hürde nehmen, die „das bisschen Haushalt“ so mit sich bringt: vom Kind-Versorgen über Wäsche-Waschen bei 60 Grad in der Waschküche, Bügel-Löcher in Blusen bis zur Schwiegermutter, die unverhofft auftauchte, wusste Seppel in lustigen Reimen, bisweilen im Stakkato vorgetragen, den Saal zum kochen zu bringen. Stehende Ovationen und in jeder Sitzung eine Rakete waren der Lohn für seinen gekonnten Vortrag.

Aber einer der Highlights des zweiten Teils, war der Marsch der großen Garde, in diesem Jahr die Prinzengarde. Was für ein Bild, wenn 25 junge Damen zu zünftiger Musik die Beine schmeißen, wenn zu Beethovens 9. Sinfonie („Freude, schöner Götterfunken“)  die Tanzstiefel auf die Bühne knallen, dass man denkt, gleich bricht der Boden ein, dann bleibt kein Auge trocken: wie auch bei unsere Prinzessin, die sich ein paar Tränen der Rührung ob dieser Darbietung nicht verkneifen konnte.

Mit einem Schunkelwalzer ging es in den Showteil, der traditionell als etwas längerer Programmpunkt zum Schluss der Sitzungen das diesjährige Motto noch einmal aufarbeitet: so sang Jörn Korf zunächst das Lied von der Jahresuhr und jede Jahreszeit wurde durch eine Person charakterisiert: der etwas arrogante Sommer („Ich bin der beliebteste“), dargestellt von unserem Sitzungspräsidenten Marco Blumenschein konkurrierte mit der bunt gekleideten Frau Herbst (Nicole Plaum) und dem prosaischen Frühling (Peter Dreier). Frau Winter (Ronja Insel) saß keck auf ihrem Schlitten und wusste doch, dass die Leute die Zeit um Weihnachten und Silvester am meisten mögen:  die Bühne war bereitet für die Gummibären mit ihrem Showtanz „Weihnachten und Silvester“. Nach diesem fulminaten Showtanz betraten zwei zänkische Weiber (Melanie Schwarz und Nicole Plaum) die Bühne um über USB-Sticks („Den steckt ´mer sich dooo nei“) zu kalauern. Mit Seppel Reeg und Daniel Körner ging es gleich mit Kalauern weiter: da beiden „Damen“ die Männer weggestorben sind, sitzen sie halt so auf der Friedhofsbank und vertreiben sich die Zeit mit dem Sinnieren über den Altenpflege-Busfahrer „Andree“ und wie man ihn am besten betrunken macht um nochmal was „Klarzumachen“.

Die Jahresuhr tickt so durch die Monate und mittlerweile ist man im Showteil im Sommer angekommen: Reisezeit, also schnell noch einen Koffer kaufen. Im Laden musste die Dame (Ronja Insel) dann aber feststellen: der neugekaufte Koffer ist ja leer und so zog sie mit wütenden Blicken Richtung Verkäuferin (Charleen Trautmann) wieder ab. Im nächsten Sketch kalauerten sich Christian Schwarz und Peter Dreier als zwei Männer am Biertisch durch den Text, der nur aus Städtenamen bestand: Getränke-Bestellungen wurden dann knapp zu „Ober Gurgel“ und schöne Frauen wurden durch „Geilenkirchen“ kommentiert. 

Mit den besten Hits der „Neuen Deutschen Welle“ ließen unsere Flames das Feeling der Achtziger nochmals aufkommen. Von „Ja, ich will…“ über den Kommissar und dem Sternenhimmel bis zum Partykracher „Ich will Spaß“ tobten sie sich durch all diese Gassenhauer, die im Publikum jeder mitsingen konnte.

Wenn drei Wanderer (Kevin Wessels, Jan Metzen und Justin Wall) auf eine gute Fee (Maya Müller) treffen und nicht wissen, was sie sich wünschen sollen, dann kommt da meist „en schöne Scheißdreck“ raus. Auch dieser Sketch erntete viele Lacher. Schweigendes Erstaunen dann bei der nächsten Darbietung: Tobias Schmidt und Peter Dreier tanzten mit der Sonne, die scheinbar schwerelos zwischen den beiden schwebte.  So wurde dieser Tanz dann auch mit viel Applaus bedacht.

Wenn man einen Witz gendergerecht erzählen soll, kann das nichts werden. Und so wurde der Witzeerzähler Christian Schwarz dann permanent von Marco Blumenschein korrigiert… bis am Schluss den Witz niemand mehr kapieren konnte. Ganz ohne Gendern kamen dann der stotternde Verkäufer (Leo Klapproth) und der Kunde (Jörn Korf) aus und so kam er, dass der Kunde am Ende eine komplette Angelausrüstung samt Boot und Anhänger erwarb, dabei wollte er doch nur Tampons kaufen.

Und dann wurde es nochmals turbulent, denn man war mittlerweile im Herbst angekommen, und das hieß: 11.11., Fastnachtsbeginn in Köln. Die Bagaasch sorgte so zum Ende des Showteils nochmals für mächtig Dampf auf der Bühne und das Publikum war nun sowieso nicht mehr zu halten.

Zum Schluss standen dann wieder die vier Jahreszeiten auf der Bühne und fragten sich, für wen denn eigentlich der fünfte Stuhl, der die ganze Zeit im Hintergrund präsent war, gedacht war, worauf sich Jörn Korf im Konfetti-Anzug mit der Bemerkung „Der ist für mich, die fünfte Jahreszeit“ setzte und die Auflösung des Showteils gab.

Zum großen Finale kamen dann nochmals alle Aktiven auf die Bühne und zu den Klängen der Final-Band mit ihrem Pur-Medley  wurde mit großer Polonaise ausgelassen gefeiert.

Christian Schwarz

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